Mit einem Militärputsch unter General Francisco Franco begann vor 80 Jahren, im Sommer 1936, der Spanische Bürgerkrieg. Zehntausende Freiwillige aus aller Welt kämpften an vorderster Front für die Verteidigung der Republik; viele Intellektuelle, Künstler und Dichter initiierten und unterstützten Solidaritätsaktionen. Zu ihnen gehörte der junge Stefan Heym, der zu jener Zeit als politischer Flüchtling in den USA lebt. Ab Anfang 1937 ist er in New York als verantwortlicher Redakteur des von Kommunisten kontrollierten Wochenblatts „Deutsches Volksecho“ tätig. Die Zeitung berichtet ausführlich über die Ereignisse in Spanien, ruft zu Spenden auf, organisiert und begleitet Solidaritätskundgebungen. Im Frühjahr 1937 veröffentlicht Heym in der in Moskau erscheinenden Literaturzeitschrift „Das Wort“ vier politische Gedichte zum Spanischen Bürgerkrieg. Jahrzehnte später greift er das Thema noch einmal in seinem Roman „Collin“ auf, in dem er deutlich wie nie zuvor mit dem Stalinismus abrechnet. Die entsprechenden Passagen basieren im Wesentlichen auf den damals noch unveröffentlichten Erinnerungen des in der DDR in einem Schauprozess verurteilten Verlegers Walter Janka, der als junger Mann in den Reihen der Internationalen Brigaden gekämpft hatte.
Publikationen
-
Facebook
-
Instagram
-
X