Das Thema des 5. Stefan-Heym-Gesprächs, „Die Fabrikantenvilla Sachs in der Parkstraße“, hat für einen restlos gefüllten Veranstaltungssaal in der Villa Esche in Chemnitz gesorgt. Die beiden Protagonisten des Abends: Volker Dittrich, der Autor des Buches „Wem gehört das Haus in Chemnitz?“, welches den ursprünglichen Ausgangspunkt für diese Veranstaltung bildete, und der Chemnitzer Unternehmer und jetzige Inhaber der Villa Kohorn, Lars Fassmann. Der eine, Volker Dittrich, ergründet die Geschichte der Villa Sachs bei den Recherchen für sein Buch anhand der Geschichten von und über ihre wechselnden Bewohner, so unter anderem auch im Gespräch mit der letzten Tochter des jüdischen Erbauers, von außen. Hier spiegeln sich im Mikrokosmos Haus auch die Zeitenwenden eines ganzen Landes wieder. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt sein Gesprächspartner Lars Fassmann. Er gründet nach dem Erwerb des Anwesens von der Jewish Claims Conference mit der Verlegung seines Firmensitzes in die Kohorn-Villa die Parkstraße faktisch von innen heraus neu als Sitz moderner Chemnitzer Unternehmer und bewahrt und erzählt durch den Erhalt des markanten Gebäudes gleichzeitig anschaulich Chemnitzer Erfolgsgeschichte im wirtschaftlichen wie technischen Bereich. Erinnern und zugleich nach vorn schauen – zwei scheinbare Kontrapunkte, die zumindest an diesem Abend bestens harmonierten. – Henry Kreul
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