Anlässlich der Tage der jüdischen Kultur bietet Stadtführerin Grit Linke am Nachmittag des 15. März eine Führung zur Jugendzeit des Schriftstellers Stefan Heym in dessen Geburtsstadt Chemnitz an. Der Rundgang folgt seinen täglichen Wegen im Stadtteil Kaßberg – von der elterlichen Wohnung zur Grundschule, zur früheren Synagoge, zum Gymnasium. Lesepassagen aus seiner 1988 erschienenen Autobiografie Nachruf ergänzen diesen Stadtrundgang.
Mit der Veröffentlichung seines antimilitaristischen Gedichts „Exportgeschäft“ im September 1931 in einer Chemnitzer Tageszeitung hatte Stefan Heym – damals noch Helmut Flieg – sich den Zorn der örtlichen Nationalsozialisten und rechtskonservativer Kreise zugezogen. Am Abend des 29. September 1931 fand dazu eine große Versammlung der NSDAP statt. Aufgrund des öffentlichen Drucks musste der 18-jährige Flieg seine Heimatstadt noch vor dem Abitur verlassen. Er ging nach Berlin. Nach der Machtübertragung an Hitler erneut im Visier der Nazis, floh er im März 1933 als einer der ersten und jüngsten von Verfolgung bedrohten Autoren ins Ausland.
Termin: Sonntag, 15. März, 14 Uhr. Treffpunkt: Chemnitz, Gerhart-Hauptmann-Platz 13. Ende ca. 16 Uhr, Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium, Hohe Straße 25. Die Teilnahme ist kostenfrei. Nähere Informationen unter www.c-entdecken.de.